Golden Gate Bridge

Was der Eiffelturm für Paris ist und das World Trade Center für New York war, ist für San Francisco die Golden Gate Bridge. Sie ist sicherlich eine der schönsten Brücken der Welt. Unter anderem ist sie für ihre Zeit eine bemerkenswerte bautechnische Leistung. Zu Beginn der Bauarbeiten, stritten sich die Experten, ob es dem Ingenieur Joseph Strauss gelingen würde, die damals längste Hängebrücke der Welt zu bauen. Die Bauarbeiten wurden vor durch die tückische Meerestiefe von rund 97 Meter und der starken Gezeitenströme erschwert. Am 28. Mai 1937, nach vier Jahren Bauzeit, wurde die damals wie auch heute spektakulärste Hängebrücke der Welt vom damaligen US-Präsident Franklin D. Roosevelt feierlich eröffnete. Den Namen erhielt die Golden Gate Bridge einerseits durch Gold (Golden), welches am nördlich Ufer gefunden wurde und andererseits durch ihre Lage am Eingang (Gate) zur San Francisco Bay. Auf deutsch heisst Golden Gate soviel wie "Goldenes Tor".

Seit ihrer Fertigstellung 1937 muss sie ständig neu gestrichen werden, damit ihr Glanz durch die salzige Meeresluft nicht verloren geht. Dies ist aber nur ein Grund dafür dass pro Jahr fast 20'000 Liter roter Farbe für den Neuanstrich verbraucht werden. Während den Malerarbeiten, welche durchschnittlich vier Jahre dauern, werden alle fünf bis zehn Jahre ältere Bolzen ausgewechselt. Ansonsten mussten noch nie grössere Renovierungsarbeiten vorgenommen werden.

Die Fahrbahn der Brücke schwebt rund 67 Meter über dem Meeresspiegel und hat eine Breite von 27,5 Metern. Ihre beiden Pfeiler sind 227 Meter hoch und meist nicht gut zu erkennen, da sie fast immer vom Nebel umhüllt werden. Meist bläst auch noch eine mittelstarke, kühle Brise über die Brücke, welche eine Überquerung zu einem kleinen Abenteuer machen kann. Sie werden spüren wie sich die Brücke unter ihnen leicht schwingt während der Wind durch die Kabel fegt. Aber wenn es mal keinen Nebel hat, ist der Blick auf das nördliche San Francisco und auf die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz atemberaubend.

Die Golden Gate Bridge im Nebel.
Die Golden Gate Bridge ist viel von Nebel umhüllt und kaum sichtbar. Dieser hat auf die Brücke keinen guten Einfluss.

Joseph Strauss hat die Brücke so gebaut, dass sie Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h standhält, wobei sich dann das Mittelstück der Brücke sechs Meter weit auf die Seite schwingt. Nach dem Erdbeben von 1989 sagte ein Arbeiter, der die Brücke schon seit zwanzig Jahren anstrich: "Beim letzten Erdbeben wackelte sie zwar mit den Hüften, aber als der Tanz vorbei war, stand sie noch immer."

Die Brücke hat sechs Fahrbahnen, die nur durch Stäbe getrennt sind, die alle zehn Meter in die Fahrbahn gesteckt werden können. Diese können je nachdem, wie das Verkehrsaufkommen ist, verschoben werden. So kann es kommen, dass es in den Stosszeiten am Morgen und am Abend verschieden breite Fahrbahnen hat.

Täglich drängen sich rund 100'000 Autos durch das Nadelöhr. Dies hängt aber vor allem von der Jahres- und Tageszeit ab. Pro Jahr können es bis zu 43 Millionen Autos sein, die die Brücke überqueren. Aufgrund dieses hohen Verkehrsaufkommens, konnten die Baukosten von 37 Millionen Dollar bis 1971 durch Benutzungsgebühren wieder hereingeholt werden. Diese beträgt 3 Dollar für diejenigen, die die Brücke in Nord-Süd-Richtung überqueren. Also, stadteinwärts.

Luftaufnahme der Golden Gate Bridge
Luftaufnahme der Golden Gate Bridge. Für einmal nicht im Nebel.

Die Golden Gate Bridge kann nicht nur mit dem Auto überquert werden sondern auch mit dem Velo oder auch zu Fuss.

Die Stahlkabel, mit denen die Brücke in der Luft gehalten wird, sind aus vielen einzelnen Drähten zusammen gedreht worden. Diese haben eine Dicke von ungefähr einem Meter, wobei sie eine Gesamtlänge von etwa 2,3 Kilometern besitzen.

Am Fusse der Golden Gate Bridge liegt Fort Point. Zwischen 1853 und 1861 wurde dieses Fort gebaut, um den Zugang zur San Francisco Bay zu beschützten. Damit war es eines der frühesten Militärgebäude Westamerikas. Es ist auf vier Stockwerke verteilt, und kannte bis zu 500 Soldaten und insgesamt 126 Kanonen beherbergen.

Bis heute zog die Golden Gate Bridge Selbstmörder magisch an. Seit ihrer Fertigstellung 1937, haben sich schon mehr als 1000 Leute das Leben genommen, indem sie von der Brücke in die eisige Gewässer der Golden Gate Meerenge sprangen.