Cable Car

Die Cable Car ist eine der kuriosesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sie ist zugleich ein Markenzeichen für San Francisco und ein öffentliches Verkehrsmittel.

Früher mussten die Baumaterialien mit Kutschen auf die zum Teil steilen Hügel transportiert werden. So gab es immer wieder schwere Unfälle, bei denen sogar vierspännige Kutschen die steilen Hügel rückwärts hinunterrasten. Da die Cable Cars erheblich sicherer waren, ermöglichten sie auch das Bauen auf sehr steilen Hügel, wie Nob Hill. Damit haben sie einen beträchtlichen Anteil an der Stadtentwicklung mitgeholfen.

Die erste Cable Car fuhr am 1. August 1873 die Clay Street hinab. Seit da an begann der Siegeszug der Cable Car in San Francisco. Bis zur Jahrhundertwende waren 600 Wagen auf einem Schienennetz von rund 150 Kilometern im Einsatz. 1906, durch das grosse Erdbeben, das die ganze Stadt in Schutt und Asche gelegt hatte, wurden die Cable Cars gefährdet. Bis 1964, als die Cable Cars endlich unter Denkmalschutz gestellt wurden, waren nur noch drei Linien mit 40 Wagen übriggeblieben.

Das Cable Car-System wurde ursprünglich vom englischen Fabrikantensohn Smith Hallidie entwickelt.

Die Cable Car in einer Steigung
Die Cable Car in einer Steigung.
Gut zu erkennen ist der Kabelkanal in der Mitte.

Wie funktioniert das Cable Car-System?

Es ist ein ganz simples System. Unter der Strasse, zwischen den Schienen, läuft ein endloses Drahtseil in einem Kabelkanal. Im Kabelkanal zwingen Scheiben, Umlenkrollen und vertikale Tragerollen die Kabel in eine Endlosschleife. Bei der Endstation werden sie mittels Rollen wieder umgelenkt. Vor und hinter den Steigungen, gewährleisten Spezialscheiben die Längenausdehnung, und verhindern damit, dass sie aus ihrer Führung gerissen werden.

Mit einem Hebel kann nun der Führer auf das immer konstant mit 15 km/h bewegende Kabel greifen und damit den Wagen in Bewegung setzen. Wenn er wieder anhalten möchte, kann er sich einfach losklinken, und eines der drei Bremssysteme betätigen. Das erste, ist die Betätigung eines Fusspedals, mit dem eine Klotzbremse in Kraft tritt. Sie wirkt direkt auf die Laufflächen der Räder. Das zweite ist das Umlegen eines Hebels, mit dem sich ein Holzklotz auf die Gleise legt. Als drittes ist noch die Notbremse. Sie ist ein Stahlkeil, der den Schlitz des Kabelkanals blockiert.

Heute sind nur noch drei Routen im Einsatz

  1. Die erste Linie ist die Powell-Hyde-Line. Sie beginnt in Downtown und führt bis zum Fisherman's Wharf. Sie ist rund 5,6 Kilometer lang.
  2. Die zweite Linie ist die Powell-Mason-Line. Sie startet auch in Downtown und führt in die Nähe des Fisherman's Wharfs. Sie ist weniger überlaufen als die Powell-Hyde-Line.
  3. Die dritte Linie ist die California-Line. Sie führt vom Financial District der California Street entlang bis zur Van Ness Avenue. Sie ist die am wenigsten überlaufene und unspektakulärste Strecke im Cable Car System.

Zwischen den Powell Lines und der California Line gibt es einen kleinen, aber markanten Unterschied. Im Gegensatz zu den Wagen der California Line, weisen die Wagen der Powell Lines nur auf einer Seite einen Führerstand auf, weshalb sie an den Endstationen wieder umgedreht werden müssen. Dies entfällt bei den Wagen der California Line.

Karte des Cable Car Systems (Vergrösserung mit Mausklick)
Karte des Cable Car Systems (Vergrösserung mit Mausklick)

Das Kontrollzentrum der Cable Cars liegt an der Ecke Mason Street und Washington Street.

Die Cable Car ist zum Leid der Bevölkerung von San Francisco nicht einmalig, denn ein ähnliches System gibt es auch noch in Wellington (Neuseeland).