Up & Down

San Francisco wird, wie Rom nachgesagt, sie sei die Stadt auf sieben Hügeln. Forscher zählen jedoch über 40, aber wenn jemand von den Hügeln spricht, dann sind meist die grossen Sieben gemeint. Zu ihnen zählen mit unter die Twin Peaks, der Nob, Telegraph, Russian and Petro Hill sowie die Haight-Ashbury Region. Wenn man in San Francisco mit dem Auto oder zu Fuss unterwegs ist, so scheint es, dass die Strasse, auf der man sich gerade befindet, bestimmt die steilste der ganzen Stadt ist. Dieses scheint nicht nur so, sondern ist auch so, da die allermeisten der etwa 43 Hügel sorgar für Schweizer Verhältnisse ziemlich steil sind. Dabei erreichen einzelne Strassenabschnitte Steigungen von bis zu 61,5 Prozent und mehr.

Die wohl bekannteste und berühmteste all dieser Strassen ist die Lombard Street. Der Abschnitt zwischen Leavenworth und Hyde Street wird auch die "crookest Street" (die kurvenreichste Strasse) genannt. Sie entzieht sich der enormen Steigung durch zehn S-Kurven, womit das durchschnittliche Gefälle nur noch rund 40 Prozent betägt.

Die Vermont Street auf dem Petro Hill ist fast genauso kurvenreich, doch bei weitem nicht so überlaufen. Sie ist die einzige Durchgangsstrasse in San Francisco, die von der Feuerwehr auf keinen Fall befahren wird, da sie für die langen Fahrzeuge schlicht zu viele und vor allem zu enge Kurven aufweist.

Blick entlang der Lombard Street mit ihrem 40 Prozent Gefälle
Blick entlang der Lombard Street mit ihrem 40 Prozent Gefälle.

Twin Peaks

Den schönsten Ausblick auf die Stadt und Teile der Bay Area hat man von den Twin Peaks, mit 300 Metern der höchsten Erhebung in San Francisco. Die Zwillingshügel, wie sie auf deutsch heissen, sind eine der wenigen Stellen in San Francisco, von denen aus man die Bay, das Meer und die Skyline gleichzeitig sehen kann. Dies jedoch nur dann möglich, wenn es kein Nebel hat, was in San Francisco nicht so einfach ist. Die Twin Peaks sind auch leicht zu erreichen. Man folgt einfach der Market Street in Richtung Süden stadtauswärts.

Der Blick von den Twin Peaks vermittelt einem einen sehr guten Eindruck von den geografischen Besonderheiten der Stadt. An klaren Tagen, am besten um die Mittagszeit, kann man die Lage der Stadt sehr gut erkennen. Sie liegt am Nordende einer 48 Kilometer langen Halbinsel, die den Pazifik von der Bay trennt.

Telegraph Hill & Coit Tower

Eine ebenfalls schöne Aussicht bietet der Coit Tower auf dem 90 Meter hohen Telegraph Hill, in der Nähe des Fisherman's Wharf. Der 60 Meter hohe Aussichtsturm wurde zu Ehren der freiwilligen Feuerwehr 1934 errichtet. Ein Aufzug befördert Besucher auf die plexiglasverkleidete Aussichtsplattform. Zwar ist der Blick auf den Hafen, die Bucht und die Golden Gate Bridge nicht so eindrucksvoll wie von den Twin Peaks, aber allemal sehenswert. Im Inneren des Coit Towers befinden sehr interessante Wandmalereien, die Szenen aus dem kalifornischen Alltagsleben der 30er Jahre zeigen.

Nob Hill

Zwischen Downtown und Fisherman's Wharf liegt der 103 Meter hohe Nob Hill. Nach der Erfindung der Cable Cars im Jahre 1871, liessen sich die ersten Millionäre am Fusse des California Hill, der dazumal noch so hiess, ihre Luxusvillen bauen. Das Geld, dass im Financial District verdient wurde, wurde hier in prunktvolle Prachtsvillen mit einzigartigem Blick auf die Bucht und die Stadt investiert.

Nachdem immer mehr Reiche und Neureiche am California Hill ihre Villen bauen liessen, wurde der Hügel von den einfachen Arbeitern nicht mehr California, sondern nur noch abschätzig Nob Hill (Nob; abgeleitet von Snob) genannt. Doch die meisten Villen fielen dem Erdbeben von 1906 oder den nachfolgenden Flammenwalzen zum Opfer. Obwohl heute nicht mehr soviele Reiche am Nob Hill wohnen behielt er den Namen. Er gilt aber immer noch als vornehmste Adresse der Stadt.

Russian Hill

Nördlich des Nob Hills liegt der Russian Hill, einer der steilsten Hügel der Stadt. Er zeigt sich nicht so verschwenderisch wie der Telegraph oder der Nob Hill. Auf ihm befindet sich die Lombard Street, die sich der enormen Steigung durch ein S-Kurvensystem entzieht. Die Strasse hat zwar immer noch ein Gefälle von 40 Prozent, aber ist bei weitem sie nicht so steil wie andere Strassen. Einige der ruppigen Steigungen können für den Strassenverkehr nicht mehr frei gegeben werden, da die Gefahr vor kippenden Autos zu gross ist. Zudem müssen überall in der Stadt an Schräglagen, die Autos senkrecht zum Trottoir abgestellt werden. Als weitere Vorsichtsmassnahme müssen die Räder das Trottoir in Richtung "Tal" berühren. Zu gross wäre die Gefahr von davon rollenden Autos während der Rush Hour.