Napa und Sonoma Valley

Wenn Sie San Francisco über die Golden Gate Bridge in Richtung Norden verlassen und der Route 116 nach Osten folgen, erreichen Sie in einer Stunde die ersten von ordentlich aufgereihten Rebstöken bestandenen Talmulden. Dieses Gebiet nennt sich umgangssprachlich Napa Valley, besteht jedoch aus zwei parallelen Tälern. Eines ist das berühmte Napa Valley, das andere, eher unbekannt ist das Sonoma Valley. Beide Täler bringen die meisten der grossen kalifornischen Weine hervor. Auf einer Fläche von rund 25'000 Hektaren zählt man an die 200 Wineries (Weingüter).

Die ersten Reben wurden um 1857 aus Europa, vorzüglich Frankreich und Italien, eingeführt. Auf den Etiketten lassen sich daher bekannte Herkunftsbezeichnungen entdecken. Deshalb mag es scheinen, dass die kalifornischen Weine Kopien der französischen sind. Doch der Schein trügt. Der kalifornische Wein hat einen eigenen Charakter und wegen der stärkeren Sonneneinstrahlung einen höheren Alkoholgehalt. Dank der kalifornischen Reben konnten die französischen Weinberge nach der verheerenden Reblaus-Seuche um 1870 wiederaufgebaut werden. Ein weiteres Qualitätszeichen ist, dass sich selbst bekannte französische Produzenten in der Umgebung niedergelassen haben.

Viele der mehr als 200 Weingüter bieten Führungen mit anschliessenden Weinproben an. Die besten kalifornischen Sorten sind Cabernet Sauvignon, weisser Chardonnay, Pinot Noir und weisser Zinfandel. Meist genügt ein Tag, um die Kellereien zu besichtigen.

Zu den wichtigsten Weingüter im Napa und Sonoma Valley gehört sicherlich die Domaine Chandon bei Yountville, welche sich auf Schaumwein (sparkling wine) spzielisiert hat. Die Robert Mondavi Winery ist eine der berühmtesten Kellereien im Napa Valley und die Serling Vineyards vor den Toren der Stadt Napa erreicht man mittels einer Schwebebahn. Die Hess Collection, das Weingut eines ehemaligen Schweizers, bietet mit einem stilvollen Museum zeitgenössische Kunst aus der Region an.