Mountain View

Mountain View ist eine Stadt im Santa Clara County seit Beginn des Silicon Valleys ein integraler Bestandteil seiner Geschichte und Entwicklung. Gemessen an der Einwohnerzahl und Fläche gehört Mountain View zu den mittelgrossen Städten in der Bay Area, gemessen an der wirtschaftlichen Bedeutung der hier ansässigen Unternehmen spielt es jedoch in der Top-Liga mit.

Die Stadt ist nach seiner Aussicht auf die nahe gelegenen Santa Cruz Mountains (Teil der San Andreas Störungszone) benannt.

Geschichte

Vor 1776

Das Gebiet des heutigen Mountain View ist durch den Stamm der Ohlone besiedelt.

1777

Auf dem Gebiet der heutigen Stadt Santa Clara wird die Mission Santa Clara de Asís gegründet. Das Gebiet des heutigen Mountain View wird durch die Missionsindianer als Weide für die Schaf- und Rinderzucht genutzt.

1842

Der Staat Mexiko spricht Francisco Estrada und seiner Frau Inez Castro eine 3561 Hektar grosse Fläche auf dem Gebiet des heutigen Mountain View und Sunnyvale zu.

1844

Der Staat Mexiko spricht dem Amerikanischen Ureinwohner Lupe Ynigo die 690 Hektar grosse Rancho Posolmi zu. Diese befindet sich auf dem heutigen Gebiet des Moffet Federal Airfield.

1852

Nach der amerikanischen Eroberung von Kalifornien 1849 setzt eine starke Entwicklung in der gesamten Bay Area ein. 1852 wird der Postkutschenverkehr zwischen San Francisco und San José aufgenommen. Dabei wird eine erste Haltestelle auf dem heutigen Gebiet von Mountain View (in der Nähe von Grant Road und El Camino Real) eingerichtet. Rund um die Haltestelle entsteht eine Siedlung.

1854

Die wachsende Siedlung erhält den Namen "Mountain View". Die Namensgebung geht auf den örtlichen Ladenbesitzer und ersten Postmeister, Jacob Shumway zurück.

1867

Das Rengstorff House, eines der ersten Häuser in Mountain View, wird um 1867 von Henry Rengstorff erbaut, einem prominenten lokalen Geschäftsmann, der eine Fähre zwischen San Francisco und Mountain View betrieb.

1888

Die Erstauflage der örtlichen Zeitung Mountain View Register erscheint.

1893

Professoren der Stanford University "erforschen" den Castro Indian Mound, auch bekannt als Indian Hill, Secondino Robles (in der Nachbarschaft, die heute als Monta Loma bekannt ist), um die lokalen indianischen Bräuche besser zu verstehen. Dabei sammeln sich eine Vielzahl an von Artefakten.

1900

Die Bank of Mountain View nimmt ihren Betrieb auf.

7. November 1902

Die Gemeinde Mountain View wird am 7. November 1902 offiziell gegründet, rund 50 Jahre nach der Entstehung der Siedlung mit dem gleichen Namen.

1905

Die Mountain View Public Library und die Farmers and Merchants Bank werden 1905 errichtet.

18. April 1906

Das grosse Erdbeben von 1906 erschüttert auch das Gebiet um Mountain View und führt zu Schäden an Gebäuden und Infrastruktur.

1909

Das Rathaus von Mountain View wird erbaut und feierlich eröffnet.

1926

An der 987 North Rengstorff Avenue wird die Ambra Olive Oil Company eröffnet. Gegründet wurde sie durch Mario Ambra (1887-1968) und seiner Frau Rosaria (1890-1981), welche aus Pachino, Italien stammten.

1928

Die katholische Kirche Saint Joseph wird von einem Brandstifter niedergebrannt.

1929

Wiederaufbau der katholischen Kirche Saint Joseph. Die Murray Harris-Pfeifenorgel, deren Pfeifen vor dem grossen Erdbeben von 1906 gegossen wurden, werden von der Saint Ignatius Church in San Francisco gespendet.

1933

Die US Naval Air Station "Moffet Field" wird gegründet.

1940

Während dem Zweiten Weltkrieg wird die Mountain View Sitz des National Advisory Committee for Aeronautics (heute NASA Ames Research Center). Dies begünstigte die weitere Entwicklung der Luft- und Raumfahrt- sowie der Elektronikindustrie in der Stadt.

1950

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzt ein weiterer Boom in der gesamten Bay Area ein und führt zur Entstehung des Silicon Valley. Bis 1950 steigt die Bevölkerungszahl von Mountain View auf 6'563 Einwohner.

1956

William Shockley gründet in Mountain View das Shockley Semiconductor Laboratory, das erste Unternehmen das Silizium-Halbleiterbauelement im Silicon Valley entwickelte.

1960

Die die Bevölkerungszahl von Mountain View steigt auf 30'889 Einwohner.

Als Teil dieser Initiativen beschliessen die Stadtbehörden die Innenstadt mit gezielten Renovationen und Aufwertungen neuzugestalten und wiederzubeleben.

1968

Der Chemiker Gordon E. Moore, bekannt für das "Mooresche Gesetz", und der Physiker und Miterfinder des geschlossenen Schaltkreises des Robert Noyce gründen in Mountain View die Firma Intel Corporation.

1987

Der Bahnhof Downtown Mountain View nimmt als intermodaler Umsteigebahnhof seinen Betrieb auf. Er wird heute von den Caltrain Regionalzügen, der Santa Clara VTA-Stadtbahn und örtlichen Bussen bedient.

1989

Die Stanford University übergibt den Nachfahren die 1893 gesammelten Artefakte und Überreste des Castro Shell Mound (das Gebiet ist heute als Monte Loma-Viertel bekannt), darunter 550 Überreste des Stamms der Ohlone.

1991

Das Rengstorff House, eines der ältesten Gebäude aus der Entstehungszeit von Mountain View, wird vollständig renoviert.

1996

Das Computermuseum (heute Computer History Museum) verlegt einen Teil der ungenutzten Museumssammlung von Boston, Massachusetts, nach Mountain View und lagert sie in einem ehemaligen Gebäude in Moffett Field ein.

1999

Das Computermuseum verlegt den Rest der Museumssammlung nach Mountain View und wird in "The Computer Museum History Center" umbenannt.

2002

Das Computer History Museum am 1401 North Shoreline Boulevard wird offiziell eröffnet.

2010

Die Bevölkerungszahl von Mountain View steigt auf 74'066 Einwohner.

Geographie

Nach Angaben des U.S. Census Bureau (Amerikanisches Statistikamt), erstreckt sich die Stadt Mountain View auf einer Fläche von 31.79 km2 (12.27 sq mi). Damit zählt die Stadt zu den flächenmässig mittelgrossen Städten in der Bay Area.

Mountain View liegt im südöstlichen Teil der San Francisco Halbinsel entlang der State Route 82, dem historischen El Camino Real. Die Stadt wird im Südwesten vom Hügelzug der Santa Cruz Mountains und im Norden durch die San Francisco Bay begrenzt.

Bevölkerung

Mit eine Bevölkerung von rund 81'438 Einwohnern (Stand 2016) ist Mountain View eine der vielen mittelgrossen Städte der Bay Area.

Die grössten Bevölkerungsgruppen in Mountain View sind Weisse Amerikaner (ca. 45%) gefolgt von Asiaten (ca. 26%) und Lateinamerikanern (ca. 22%).

Wirtschaft

Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Mountain View stark landwirtschaftlich geprägt. Zwar konnte die Gegend um die Stadt auch vom Goldrausch im 19. Jahrhundert profitieren, aber nicht im gleichen Mass wie andere Städte in der Bay Area. So blieb bis zum 2. Weltkrieg die Landwirtschaft der dominierende Wirtschaftszweig. Hauptanbauprodukte im Santa Clara Valley waren vor allem Obst, wie zum Beispiel Pflaumen, welche hier besonders gut gediehen. Zudem wurde auch viel Viehwirtschaft betrieben.

Heute ist Mountain View eine der wichtigsten Städte des Silicon Valley und beherbergt viele namhafte Unternehmen aus der Technologiebranche, die hier entweder ihren Hauptsitz haben oder mit einem Standort vertreten sind. Dazu zählen Unternehmen wie Alphabet bzw. Google, LinkedIn, Microsoft, die Mozilla Foundation oder Symantec. Der mit Abstand bedeutendste Arbeitgeber ist die Alphabet/Google.

Aufgrund seiner Geschichte als Zentrum der Halbleiterherstellung stehen in Mountain View sieben Standorte auf der National Priorities List (NPL) der Environmental Protection Agency, einer Liste gefährlicher Abfallstandorte in den Vereinigten Staaten, für die langfristige Sanierungsmassnahmen nötig sind. Die Standorte wurden früher von Unternehmen wie Fairchild Semiconductor, Intel, Raytheon, CTS Printex Inc., Spectra-Physics, Jasco Chemical, GTE und Teledyne genutzt.

Stadtbild

Das Stadtbild von San José verändert sich durch das starke Wirtschaftswachstum kontinuierlich, jedoch wurden wichtige Leitplanken bereits vor Jahrzehnten definiert, um das Wachstum in bereits erschlossene Stadtgebiete zu lenken. Dadurch fand in den letzten Jahrzehnten eine rege Bautätigkeit statt, welche zur Aufwertung und Erneuerung grosser Teile der Stadt führte. So wurden viele ein- oder zweigeschossige Wohngebäde durch mehrstöckige Wohnbauten ersetzt.

Sehenswürdigkeiten

Eine städtische Sehenswürdigkeit ist das fussgängerfreundliche Stadtzentrum von Mountain View, dessen Mittelpunkt die Castro Street ist. Das Stadtzentrum besteht aus den sieben Blöcken der Castro Street von der Downtown Mountain View Station im Norden bis zur Kreuzung mit El Camino Real im Süden.

Das Herzstück der Innenstadt ist der gemeinsame Platz des Rathauses, des Mountain View Center for the Performing Arts (MVCPA) und der Mountain View Public Library. Der Platz wird für zahlreiche Versammlungen und Veranstaltungen der Gemeinde genutzt und beherbergt eine Sammlung öffentlicher Kunstwerke. Das Peninsula Youth Theatre und das TheatreWorks gehören zu den ansässigen Ensembles des MVCPA. Der von William Turnbull aus San Francisco entworfene Komplex aus Rathaus und MVCPA wurde 1991 eröffnet. Hinter diesen Gebäuden befindet sich der Pioneer Park, auf dem früher der erste Friedhof von Mountain View lag.

Zu den weitren Sehenswürdigkeiten gehören sicherlich die verschiedenen Parks. Der grösste von ihnen ist der Shoreline Park, der auf einer ehemaligen Mülldeponie errichtet wurde und sich nördlich der U.S. Route 101 entlang der San Francisco Bay erstreckt. Er umfasst das Shoreline Amphitheatre, den Shoreline Golf Course sowie das Rengstorff House, das im National Register of Historic Places aufgeführt ist. Auf der Nordseite, die der Bucht zugewandt ist, umfasst der Park Gezeitenteiche und Wattflächen, die über Fussgänger- und Fahrradwege zugänglich sind. Der San Francisco Bay Trail verläuft3 entlang des Shoreline Parks.

Sehenswert sind auch verschiedene Museen wie das Computer History Museum, welches die grösste und bedeutendste Sammlung von Artefakten aus der Computerwelt beherbergt, oder das NASA Ames Research Center. der Chinese Cultural Garden oder Japantown in der Innenstadt von San José.